Schnelle Time-to-Market mit Hubspot CMS

von Samuel Schäublin am

Wer ein neues Unternehmen gründet, startet bei einigen Themen auf der grünen Wiese. Sei dies beim Namen, beim Brand, bei der Finanzierung, bei strukturellen Fragen und - vor allem in unserer Domäne sehr wichtig - auch bei den Tools, die eingesetzt werden sollen. 

Eine der Kern-Anwendungen für unser Business ist logischerweise das CRM. Hier haben wir uns relativ rasch für Hubspot entschieden. Das Hubspot CRM bietet alles, was wir als Start-Up im Dienstleistungssektor für das Management unserer (potentiellen) Kunden benötigen. Hubspot bietet aber nicht nur eine umfassende CRM Lösung, sondern mit den Free Tools kommt auch ein CMS Modul inklusive Blog dazu. Nach einer kurzen Analysephase von Cuno war für uns klar, dass wir unseren Webauftritt damit umsetzen werden. In diesem Blogpost möchte ich auf die Vor- und Nachteile des Hubspot CMS eingehen und aufzeigen, wie wir unsere Website damit in wenigen Tagen gebaut haben.

Technologie

Das cloudbasierte Hubspot CMS bietet vieles, was wir von bekannten Content Management Systemen kennen. Die Strukturierung des Content passiert, wie z.B. auch bei Enterprise Lösungen wie AEM, Magnolia oder Sitecore, auf Seiten und Komponenten. Beide können in beliebiger Form als sogenannte Templates (für Seiten) und Modules (für Komponenten) erstellt werden. Gekapselt wird das ganze in einem Theme. Wie aus der Wordpress-Welt bekannt, gibt es auch für Hubspot bereits vorgefertigte Themes, womit direkt eine Website in wenigen Klicks erstellt werden kann. Solche Themes lassen sich aber auch selbst entwickeln, was wir für unseren Auftritt gemacht haben.

Bulma

Das Hubspot CMS basiert auf einer sehr veralteten Bootstrap Version. Bootstrap ist das wohl bekannteste, grösste und mächtigste CSS Framework. Für unseren relativ kleinen Auftritt nicht das richtige. Deshalb haben wir uns für Bulma entschieden. Bulma ist leichtgewichtig, einfach und zudem bereits mit einigen Basis-Komponenten ausgerüstet, die perfekt auf die Vorstellungen unseres Webauftritts passen. Entgegen der Idee von Hubspot, CSS (und JavaScript) direkt in Hubspot zu entwickeln, haben wir uns für eine Variante entschieden, in der wir das Frontend unabhängig vom Hubspot CMS in einem Frontend-Prototypen erstellen und die daraus resultierenden Artefakte mit dem Hubspot CLI Tool ins CMS laden. 

Hubspot Design Manager

Im Hubspot Design Manager kann grundsätzlich im Browser die komplette Website entwickelt werden. Unter den Ordnern templates und modules befinden sich die Seitenlayouts und Komponenten. undefined-2

Als Templating-Sprache wird die proprietäre, etwas gewöhnungsbedürftige HubL-Syntax verwendet. Komponenten (oder eben Module) lassen sich im Design Manager einfach konfigurieren und ebenfalls via Hubspot CLI importieren oder exportieren. 

Hubspot CLI

Mit dem Hubspot CLI lassen sich die Dateien eines Hubspot Themes mit dem lokalen Dateisystem synchronisieren. Dafür muss das Hubspot CLI Tool installiert und konfiguriert werden. Anschliessend lässt sich mit dem hs fetch Befehl über die Kommandozeile Inhalt von Hubspot exportieren oder mit dem Befehl hs upload Dateien wieder im Hubspot importieren. Wir benützen das Hubspot CLI für die Versionierung in GIT sowie - wie bereits weiter oben angemerkt - für das Hochladen der Frontend Assets aber auch um den Entwicklungsstand von der DEV auf die PROD Instanz in Hubspot durchführen zu können. 

Vorteile

Mit dem Hubspot CMS lässt sich in wenigen Tagen eine voll funktionsfähige Website erstellen. Mit Templates und Modules sind aus der Enterprise-Welt bekannte Konzepte enthalten, die auch erstaunlich gut funktionieren. Auch mehrere Seitensprachen können einfach eingerichtet und gepflegt werden. Insgesamt überzeugt der Content Editor sowieso. Dieser bietet einige nette Features wie z.B. die Preview-Sicht (mit versendbarem Link) für unveröffentlichte Seiten.

Ebenso ist die Plattform schnell, Caching sei Dank werden nicht nur Bilder (aus der einfach gehaltenen Media Library), sondern auch jeglicher statischer Content schnell ausgeliefert. Dazu ist ein Blog-Modul enthalten und mit sogenannten Landing Pages können Formulare in die Website eingebunden werden, womit die Integration ins CRM (Web to Lead) gemacht werden kann.

Zu guter Letzt ist es auch möglich, verschiedene Environments zu erstellen. Wie bereits weiter oben erwähnt verwenden wir eine DEV und PROD Umgebung, es wäre aber auch möglich weitere Entwicklungs-Instanzen zu erstellen.

Nachteile

In der freien Version des CMS ist die Seitenzahl auf 50 Seiten limitiert, was für uns aktuell (noch) ausreichend ist. Leider gibt es in der freien Version keine Seitenhierarchien, deshalb sind unsere Pages hierarchisch alle auf der gleichen Ebene. Eine Custom “Breadcrumb-Komponente” sowie händisches Hinzufügen der Seiten zu Haupt-Navigationspunkten schaffen hier aber Abhilfe.
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Ebenso sind komplexere Entwicklungen (z.B. Übersetzung von Labels, Wiederverwendbarkeit von Content) eher aufwändig oder nur mit Workarounds möglich. Hier hilft die in einigen Punkten sehr umständliche Hubl-Syntax auch nur bedingt.

Fazit

Gerade wegen den oben genannten Nachteilen skaliert Hubspot in der freien Version nicht und man stösst - wie zu erwarten - irgendwann an seine Grenzen oder müsste auf die doch etwas teurere Professional-Version updaten. Ebenso muss immer bedenkt werden, dass ein SaaS CMS immer gewisse Limitationen mit sich bringt und diese dann nur schwer zu erweitern/ergänzen sind.

Aus diesen Gründen empfehlen wir in kleinen und vom Umfang her gut abzuschätzenden Fällen (und nur in Kombination mit dem Hubspot CRM) das CMS von Hubspot zu wählen (wo wir natürlich auch gerne bereit sind Unterstützung zu leisten!).
Ist aber bereits von Beginn weg bekannt, dass das CMS im Funktionsumfang wachsen wird, nicht der einzige Kanal für digitalen Inhalt sein wird oder sich gut in oder mit anderen Systemen integrieren lassen soll, so empfehlen wir das CMS in einer Composable Architektur entsprechend zu platzieren und ein dafür vorgesehenes Produkt zu wählen.

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Samuel Schäublin

Software Architect & Partner

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