Digitalisierung und Digitale Transformation im B2B - wo ist hier der Unterschied?

von Nicole Kerber am

Die Digitalisierung von Einzelprozessen im Konsumgüterbereich 

... hat schon vor Jahren eine digitale Transformation eingeläutet, wie wir einkaufen. Ebenfalls hat sie Retailer auf den Plan gebracht, den Vertrieb neu zu denken. Die Verschmelzung von Online und Brick-and-Mortar gehört zum guten Ton - und das am liebsten, ohne dass wir als Konsumenten einen systematischen Bruch erleben. Wir stöbern online nach dem Produkt unserer Wahl, vergleichen mit wenigen Klicks die Preise und Konditionen, gehen eventuell zum Händler unseres Vertrauens, um das Produkt in die Hand zu nehmen und zu testen, und kaufen es entweder direkt vor Ort oder online über einen Webshop. Auf Knopfdruck haben wir alle (kanalunabhängigen) Einkäufe im Blick und können Retouren bequem von zu Hause aus auslösen und verfolgen - egal ob mit dem Handy oder dem Laptop.

Im B2B-Bereich ist die Situation etwas anders

Industrieunternehmen haben in der Vergangenheit begonnen, definierte (Einzel-) Prozesse und Abläufe aus der Offline-Welt in digitale Anwendungen zu übersetzen. Das Fax wurde durch E-Mail ersetzt, wir arbeiten mit Datenbanken statt mit Karteikarten, selbst automatisierte Workflows haben in Teilbereichen Einzug gehalten. Im Idealfall sind die Prozesse schlanker, schneller und effektiver geworden.

Mit digitaler Transformation hat das alles aber nur bedingt zu tun, denn hier geht es nicht um die Digitalisierung einzelner Prozessabläufe, sondern hier werden Geschäftsmodelle, übergreifende Strukturen und Organisationen angefasst, (teilweise) neu gedacht und mit der notwendigen Technologie unterstützt. Das Ergebnis einer solchen digitalen Transformation kann auch über das bestehende Geschäftsmodell hinausgehen.

Da die digitale Transformation des Vertriebs von B2B-Unternehmen im Allgemeinen und von KMUs im Besonderen für viele eine spezielle Herausforderung darstellt, möchten wir von diselva in dieser kommenden Blog-Serie ein verstärktes Augenmerk darauf legen. Verschiedene Studien z.B. des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), der Deutschen Industrie- und Handelskammer oder auch von McKinsey belegen, dass die Digitalisierung durch die COVID-19-Pandemie zwar einen enormen Schub erhalten hat, die vorhandenen Potenziale der digitalen Transformation aber gerade im B2B-Bereich nur schleppend realisiert werden. 

Die Gründe dafür sind vielfältig und unternehmensspezifisch - von fehlender Vision und Fachkräftemangel über starre Strukturen und Kulturen, die diesen Schritt erschweren oder nicht zulassen bis hin zu eingesetzten IT-Technologien, die einer digitalen Evolution (nicht Revolution) im Wege stehen. 

Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Bedürfnisse von KMU

Wir wollen benennen, woran die digitale Evolution und Transformation oft scheitert und Wege aufzeigen, wie diese Unwägbarkeiten umgangen werden können. Wir werden erläutern, warum es wichtig ist, eine klare Vision und Strategie zu haben, was es bedeutet, hybrid zu arbeiten und wie sich diese Arbeitsweise auf interne und externe Prozesse, Strukturen, die Einstellung von Kunden und Mitarbeitern und das “Miteinander” auswirkt und dass es sich lohnt, mit Kreativität und Phantasie das Geschäft von morgen neu zu denken.

Gerade im Hinblick auf die bereits existierende kritische Auftragssituation des produzierenden Gewerbes und der konkreten Sorge um eine Rezession in der mittelständischen Industrie (siehe auch Studie der Raiffeisen) ist die Notwendigkeit sich konsequent mit den Möglichkeiten der Digitalisierung auseinanderzusetzen noch wichtiger und prekären geworden, als dies noch im Zuge der Corona-Nachwirkungen war.

Die Digitale Transformation des Vertriebes wird zum Schlüsselfaktor eines erfolgreichen B2B-Geschäftes.

Stay tuned bis zum nächsten Beitrag der Blog-Serie:

  1. Strategisches Herangehen an die digitale Transformation
  2. Smarte Kombination von analogen und digitalen Vertriebskonzepten mit dem Menschen im Fokus
  3. Vorbereitung und Enablement der Organisation, um eine Entwicklung vom reinen Change Management hin zu einer Lernenden Organisation zu unterstützen
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Nicole Kerber

Strategy Consultant & Partner

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